Page 5 - Jagdreiten
P. 5

Herbstliches Reitvergnügen – Jagdreiten
 Faszinierender Sport in Rot und Grün
   Jagdhornbläser, in Rot gekleidete Reiter, eine Meu- te aus Dutzenden von Hunden – rasanter Galopp im freien Gelände, Hindernisse oder Zäune die übersprungen werden. Bietet sich dieser Anblick oder hört man die typischen alten Jagdsignale, dann kann es sich nur um eine herbstliche Reit- jagd handeln.
Die meisten Menschen bleiben beim Anblick ei- ner Reitjagd einfach stehen und beobachten den Ablauf einer solchen Veranstaltung. Zumeist sind sie fasziniert von den Vorgängen und Ritualen, die sich rund um eine Herbstjagd darstellen. Und viele Menschen kommen gezielt zu Jagden, auch wenn sie nicht selbst reiten, sondern weil es schöne und erlebnisreiche Veranstaltungen in freier Natur sind.
Frühes Jagdreiten
Das Jagen zu Pferde hinter den Hunden hat eine langeTradition. Zunächst wurde diese Art der Jagd ausschließlich zur Nahrungsbeschaffung betrieben, um das schnelle Wild sicher zu erbeuten. Die Jagd
„Trompes de Chasse“ – heute gebrächliches Parforcehorn mit Umstellventil zur sicheren Änderung derTonlage.
mit dem Pferd war bereits den Kelten bekannt und erfreute sich insbesondere im 17. und 18. Jahrhun- dert an den europäischen Fürstenhäusern großer Beliebtheit. Die Jagd zu Pferd wurde zu dieser Zeit als standesgemäßer Zeitvertreib der adeligen oder militärischen Gesellschaft betrachtet. Vor allem in Frankreich wurden von den Fürstenhäusern eigens gezüchtete Hirsche für die Jagden gehalten.
Bei der Parforcejagd sucht und verfolgte eine entsprechend ausgebildete Hundemeute aus Bra- cken oder Laufhunden die Fährten von Hirschen, Füchsen, Wölfen oder Wildsauen. Die Jäger und die Pikeure, welche die Hundemeute begleiten und len- ken, reiten auf Pferden mit und verständigten sich durch die Signale ihrer Jagdhörner, den „Trompes de Chasse“, bis die Hunde das Wild stellen.
Meutehunde waren schon immer langsamer als das Wild. Hirsche sind zum Beispiel deutlich schnel- ler, sind aber rasch erschöpft. Bei einer Parforcejagd hat die eingesetzte Hundemeute das verfolgte Wild bis zur Erschöpfung durch Wald oder Feld gehetzt, so dass die Reiter das in der Regel völlig erschöpfte
3
























































































   3   4   5   6   7