Page 29 - Jagdreiten
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Herbstliches Reitvergnügen – Jagdreiten
  seiner Position, damit ein „Rennen“ und „Pullen“ und somit Unfälle vermieden werden. Vor allem bei plötzlich auftretenden, engen Waldschneisen ist es von großem Vorteil, wenn alle bereits hintereinan- der reiten. Dadurch wird die Gefahr eines Ausschla- gens des Vorderpferdes durch Aufreiten reduziert.
Das Jagdherrenfeld reitet den Kurs, in dem alle Hindernisse gesprungen werden.
Der Jagdherr kann seinen Platz verlassen, um zu sehen, ob sich seine Gäste in den Feldern wohl- fühlen und reiterlich zurecht kommen. Der stellver- tretenden Jagdherr wird dann automatisch zum Jagdherrn.
Ein weiterer Feldpikeur reitet ohne festen Platz im Feld und sorgt für Ordnung. Er muss den Gästen helfen zurechtzukommen und schwächer reitende Jagdgäste notfalls in ein anderes Feld verbringen.
• Leicht springendes Feld
Im leicht springenden Feld reiten Reiter mit weni- ger Erfahrung oder jungen Pferden in „Reih und
Glied“ hintereinander. Das leicht springende Feld reitet über die leichten Sprünge und eventuell eine leicht verkürzte Strecke. Dabei darf um die schwe- ren Hindernisse nicht herumgeritten werden, weil dies schlecht ist für die Erziehung von Reiter und Pferd ist – sie müssen großräumig umgangen wer- den. Das Feld wird von einem Feldführer und zwei schließenden Feldpikeuren geführt. Die Landschaft macht es vielleicht möglich, dass im Wiesengelän- de dieses Feld parallel zum Jagdherrenfeld und Hauptfeld direkt über leichtere Hindernisse gehen kann. Die Reiter sehen dann mehr von den Hunden.
• Nichtspringendes Feld
Hier wird nicht gesprungen. Das Feld reitet über We- ge und Wiesen zu den übersichtlichen Punkten der Jagd. Der wesentliche Moment bei diesem Feld ist es, die Meute im Jagdtempo auf der Hauptstrecke zu verfolgen und die Jagd durch die abgekürzten Strecken zu beobachten. Auf einer solchen Strecke könnten auch Gespanne mitfahren.
Joachim Böhringer 2020, Ölgemälde nach einem Fotomotiv der Marbacher Schleppjagd
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