Page 43 - Jagdreiten
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Herbstliches Reitvergnügen – Jagdreiten
 those, und den schwarzen Jagdstiefeln, zumTeil mit Stulpen. Die Jagdkleidung in ihrer heutigen Form ist in Jahrhunderten in Europa gewachsen und ist damit ein Stück weit unverzichtbares Kulturerbe, das es zu berücksichtigen gilt.
Jagdrock
Der rote Jagdrock wird, soll er stilgerecht sein, lang getragen. Das bedeutet, dass er etwa eine hand- breit über den Knien endet. Diesen Roten Rock gibt es etwa seit dem Jahr 1800 und er war zuerst nur dem hohen Adel vorbehalten und in England auch der reitenden Geistlichkeit vorbehalten. Damals war der gesellschaftliche Status für dasTragen des Roten Rocks maßgebend.
Heute ist das anders. Aber Vorsicht: man kann sich nicht einfach einen roten Rock kaufen, man muss ihn sich verdienen! Die Berechtigung zumTragen eines solchen roten Jagdrocks
erwirbt man sich in der Regel durch
die aktive Teilnahme an mindestens
10 Jagden hinter einer Meute. Davor trägt man Schwarz, Braun oder Tweed. Und die schwarzen oder braunen Jagdröcke können natürlich auch Knielang erworben und getragen werden. Alten Traditionen entsprechend wird nach dem 3. Novem- ber, demTag des Heiligen Hubertus, nicht mehr in Rot geritten. Ab diesem Datum trägt man Braun, Schwarz oder Karomuster.
Ein Jagdrock kann, je nach Meutezugehörigkeit, auch farblich entsprechend auf den Verein abge- stimmt sein.
Damen reiten grundsätzlich nicht in rot, außer wenn sie als Master oder Pikeur fungieren. Sie ha- ben die Wahl zwischen Blau, Grün, Braun, Schwarz oderTweed. Der rote Jagdrock wird nur im Herbst getragen, im Frühjahr oder Sommer wird in Braun, Schwarz oderTweed geritten. Die Einladung zu einer
Trainingsjagd auf Seite 38 zeigt dies beispielhaft. Tipp: Wenn man nicht sicher ist, was bei einer Jagd getragen wird, ist man mit einem dunklen oder Tweed-Reitja- ckett immer ein korrekt gekleideter
Jagdbekleidung
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  Reithelm mit Samtbezug





















































































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