Page 11 - Jagdreiten
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Herbstliches Reitvergnügen – Jagdreiten
 be eines Schusses keine Unruhe zeigen. Eine wei- tere Verwendungsmöglichkeit des Pferdes wird in verschiedenen deutschen Jagdpraktika und Lexika des 18. Jahrhunderts gut beschrieben und abge- bildet, wobei uns heute der Ulmer Kupferstecher und Maler Johann Elias Ridinger (1668 – 1767) als universaler Künstler bekannt ist.
Da bis weit in das 19. Jahrhundert hinein we- der Waffentechnik noch Optik dazu ausreichten, das Wild auf weitere Distanz sicher zu beschießen und zu treffen, wurde zum Anpirschen auf Hoch- und Flugwild das sogenannte Schieß- oder Pirsch- pferd abgerichtet. Häufig wurden dazu ehemalige Kavalleriepferde verwendet, da diese den Lärm beim Abschuss eines Gewehres kannten.
Die Begleitung von Reitjagden durch Gespanne war bis in die 1960er Jahre immer wieder zu be- obachten. Danach ist diese hippologische Kultur der Jagdbegleitung immer weniger geworden. Abgelöst wurden die Begleitgespanne durch die modernen SUVs – die sind auch deutlich einfacher im Gelände zu bewegen.
 Johann Elias Ridinger, Federschütze mit dem Schießpferde, Kupferstich, 18. Jahrhundert. Das Schießpferd, mit der Fahrleine fixiert, diente sowohl als Tarnung als auch zur Gewehrauflage. Solche Pferde mussten geduldige ältereTiere sein.
Quelle: Der Anblick – Austria-Forum 9/2018
Links ein Dog-Car mitTandem-Anspannung als Jagdbegleitung. Unter dem Sitz ist Platz für bis zu vier Hunden (Dinkelsbühl 2018).
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