Page 13 - Jagdreiten
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Herbstliches Reitvergnügen – Jagdreiten
 ren. Berittene mit ihrer Meute trieben das Jagdwild in eine größere Lichtung, die durch abgehängte Tücher, Netze oder Zäune abgeriegelt war. Aus si- cherer Entfernung konnten dann die „Jäger“ das Wild zu Hunderten gefahrlos abschießen.
In Frankreich sind in den großen Staatswäldern häufig noch alte sternförmige Schneisen zu sehen. Diese wurde geschlagen, um das Wild sternförmig aus allen Richtungen auf die Lichtung zu treiben. Dort wurden dieTiere z.B. im Rahmen eines Kos- tümfestes als „Teil des Events“abgeschossen.
Wie so vieles aus der Hochzeit des Adels in Frankreich schwabbte diese Art der Jagd auch nach Deutschland über und wurde von bayerischen, brandenburgischen oder sächsischen Adelshäu- sern praktiziert. Das solche Jagden auch seltsame Situationen erzeugten zeigt der nebenstehende Holzstich aus dem Jahr 1896. Hier wird der Hirsch durch das Geschäft eines Schneiders gehetzt – Meu- te und Master gehen beherzt (!) hinterher.
Heute werden in Frankreich noch Parforcejagden auf den Hirsch veranstaltet, die nach den jagdlichen
Parforcejagden
 Hirschjagd in einem Geschäft in Pitstone – 1896
Original Holzstich in Chromotypographie gezeichnet von Silbo- netto und gestochen von Romagnoli & Zaniboni.
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  Hirschjagd 1896

























































































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