Namibia

Die trockenen Landstriche Südwestafrikas waren jahrtausende Lebensraum und Heimat für die Völker der San und Damara. Portugiesische Seefahrer entdeckten das Land zuerst im 15. Jahrhundert. Erst im 19. Jahrhundert setzte wegen der hervorragenden Fischgründe eine starke Zuwanderung europäischer Siedler aus Portugal, England und dem deutschen Sprachraum ein. Ab 1884/85 kam das Land mit Ausnahme der Walvis Bay, die unter britischer Herrschaft blieb, als Kolonie zum Deutschen Reich. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges blieb es deutsche Kolonie mit dem Namen Deutsch-Südwestafrika.

Zwischen 1904 und 1908 kam es zum Aufstand der Herero und Nama und als Folge zur Vernichtung zehntausender Herero und Nama. Es war der erste Genozid, also der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts. Vor dem Völkermord 1904 lebten 60.000 bis 80.000 Herero im Land, während es 1911 nur noch etwa 20.000 Personen waren.

Während des Ersten Weltkrieges wurde Namibia von britischen Kolonialtruppen aus Südafrika eingenommen. Mit dem Ende des Krieges wurde Namibia 1920 vom Völkerbund als Mandatsgebiet an die Südafrikanische Union zur Verwaltung übergeben. Die Union hielt Namibia bis zu seiner Unabhängigkeit am 21. März 1990 besetzt.

Namibia ist aufgrund des großen Flächenanteils der Namibwüste sehr dünn besiedelt. Das Land hat etwa 2,3 Millionen Einwohner. 18 Prozent davon leben derzeit (letzte Erhebung 2016) unter der namibischen Armutsgrenze. Das Land zählt zu den reicheren Staaten Afrikas mit einer durchaus ordentlichen Arbeitsplatzsituation. Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit zu hoch.

Namibia hat eine stabile parlamentarische Demokratie. Die namibische Wirtschaft ist stark durch die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus sowie Bergbau (Gold, Silber, Uran und unedle Metalle) geprägt.

Unten ist ein Link zur offiziellen Website der Regierung von Namibia, der gut funktioniert. Dies ist nicht immer üblich in den Ländern Westafrikas.

Namibia – ein paar Infos

  • Einwohner: 2.324.388
  • Einwohner/km²: 2,83
  • Namibia ist nach der Mongolei der am dünnsten besiedelte unabhängige Staat der Erde
  • Website: www.gov.na
  • Währung: Namibia-Dollar (NAD)
  • Hauptstadt: Windhoek
  • Staatsform: Semipräsidentielle Republik
  • Sprachen: Englisch, mehr als 30 Einzelsprachen und Dialekte, auch Deutsch
  • Bevölkerung: 47 % Ovambo, 9 % Kavango, 7 % Herero, 7 % Damara, 5 % Nama, 3,6 % Caprivianern und 6 % Weißen (ca. 50% Buren, 25 % Deutsche). Minderheiten sind u.a. die San (Buschmänner) und die Rehobother Baster (Nachkommen von Mischehen zwischen Nama und Buren).
  • Religion: ca. 62 % Protestanten, ca. 20 % Katholiken