Reisen nach Skandinavien

Nach der Coronapandemie haben wir unsere Reisen geändert. Es geht jetzt nicht mehr so weit in die Welt hinaus, wir bleiben vorerst in Europa. Und hier har es uns Norwegen angetan. Wir haben mit dem Schiff eine Sommerreise im August/September 2021 entlang der Norwegischen Küste gemacht. Das Schiff hatte nur 500 Passagiere und es wurde eine extrem entspannte und schöne Reise, bei der wir viel erlebt und gesehen haben. Jetzt im Oktober/November 2023 haben wir eine Winterreise in den hohen Norden erleben dürfen. Ab dem Polarkreis war es kalt, es hatte Schnee und wir hatten Nordlichter. Es war eine wunderbare Reise auf einem englischen Schiff, das uns sprachlich gefordert hat. Aber es war schön, erholsam und erfolgreich. Nachzulesen unten in der „Winterreise nach Norwegen“.

Reisen in Europa

Reisen in Europa bedeutet für uns, dass wir uns vor allem nach Portugal, Mallorca oder Italien begeben. Gerne mit dem Cabrio – vor allem an die oberitalienischen Seen. Oder ein Kurztrip mit dem Flieger nach Mallorca oder Portugal.

Wir haben hier in Europa oftmals keine oder reduzierte Reisebeschreibungen erstellt – man kommt ja immer wieder schnell in Europa rum und es gibt viele Informationen.

Schiffsreisen

Die Erfindung der Kreuzfahrt als Vergnügungsreise wird der „Peninsular and Oriental Navigation Company“ (P & O Cruises) zugeschrieben. „P & O Cruises“ war als Schifffahrtslinie zwischen England und der Iberischen Halbinsel aktiv. Ab 1840 nahm sie den Postdienst nach Alexandria in Ägypten auf. Ab 1844 wurden „Vergnügungsreisen“ oder „Luxuskreuzfahrten“ nach Gibraltar, Malta und Athen angeboten – daher gilt „P & O Cruises“ als älteste in Europa, die Kreuzfahrten an Passagiere als Freizeit- und Ferienaktivität verkaufte.

Da in den Wintermonaten das Geschäft mit Atlantik-Kreuzfahrten für die „Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“ aufgrund der noch gefährlichen Überfahrt nach Nordamerika nicht sehr lukrativ war, begannen sich die Reedereien ein neues Konzept auszudenken. Albert Ballin, Ende des 19. Jahrhunderts Direktor der „Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“ (Hapag), kam 1891 auf die Idee, Vergnügungsreisen in näher gelegene Destinationen anzubieten, um so den gefährlichen Winter-Atlantikfahrten zu entgehen und trotzdem die sonst im Hafen liegenden Schiffe wirtschaftlich zu nutzen.

Das erste Schiff, die „Auguste Victoria“, verließ Hamburg Richtung Orient und läutete so das deutsche Zeitalter der Vergnügungs-Schiffsreisen ein. An Bord waren 241 Passagiere, die sich die luxuriöse Reise mit Kaviar, Champagner und Austern an Bord leisten konnten. Diese Reise war ein voller Erfolg und es sprach sich schnell herum, dass diese Art zu Reisen erholsam, erlebnisreich und informativ war. So zog es eine immer größer werdende Zahl von Luxusreisenden auf die Schiffe. Schnellere und besser ausgestattete Schiffe wurden gebaut, so wie das erste offizielle Kreuzfahrtschiff „Prinzessin Victoria Luise“ 1901 mit dem Ziel Karibik.

In den 1960 und 1970 Jahren änderte sich die Einstellung der Reedereien ihrer Kundschaft gegenüber. Immer mehr Schiffe suchten Gäste, das Luxussegment alleine reichte nicht mehr aus. Die Kreuzfahrten wurden für den Mittelstand bezahlbar, Themen und Eventkreuzfahrten wurden initiiert – die heuige Kreuzfahrt entstand und erlebte durch die Coranapandemie einen  heftigen Einbruch. Und nach der Pandemie wurden Schiffsreisen so attraktiv wie nie zuvor – und deutlich teurer als zuvor. Und bei vielen Reedereien wurden während der Pandemie Abgasreinigungssysteme eingebaut, so dass manche Reisen umweltverträglicher geworden sind.

Wir fahren häufig mit Schiffen – sie sind komfortabel, man kommt relativ unproblematisch und schnell in Weltgegenden, die anders nur umständlich oder gar nicht erreichbar sind. Man kann, vor allem bei kleineren Schiffen, auch mehrere Tage an einem Ort verbringen und dadurch ausgedehnte Ausflüge durchführen. Oft haben uns bestimmte Regionen auf solchen Touren so gut gefallen, dass wir dann nochmals hingereist sind, um eine Region ausgiebiger zu entdecken.

Besonders schön und ökologisch sinnvoll sind Reisen mit dem Segelschiff. Hier ist das Erlebnis der Fahrt deutlich anders als auf einem klassischen Kreuzfahrtschiff. Wind und Wetter bekommt man deutlich und hautnah zu spüren. Aber es sind häufig längere Reisen, da Segelschiffe naturgemäß langsamer unterwegs sind. Leider sind der Pandemie einige geplante Segelschiffsreisen zum Opfer gefallen. Mal sehen, ob wir sie nachholen und mal wieder von Lissabon aus lossegeln können.

Reisen während der Coronapandemie und danach

Schwierige Zeiten für Menschen die gerne Reisen. Während der Pandemie war das Reisen in andere Länder richtigerweise nicht möglich. Das Virus mit seinen verschiedenen Ausprägungen wurde durch Reisende in alle Welt verbreitet. Das musste verhindert werden – und dies ging nur durch die Einschränkung beim Reisen. Anfangs war die Reisefreiheit auch regional eingeschränkt und nur in Sonderfällen konnten sich Menschen mit Vorsicht von einem Ort zum anderen bewegen. Nachdem das Impfen möglich war, wurden die Reisemöglichkeiten erweitert.

Innerhalb der Bundesländer und der Bundesrepublik waren Reisen für geimpfte Personen möglich, ins benachbarte Ausland waren bis zum Frühjahr 2022 immer Einschränkungen vorhanden. Wir konnten hier am Bodensee nicht mal eben nach Österreich oder in die Schweiz fahren – wie wir es eigentlich gewohnt waren. Ab März wurden die Grenzen wieder geöffnet, aber es sollten immer noch die persönlichen Coronaregeln gelten: also Maske tragen und Abstand halten. Wir halten uns daran und sind wieder mit dem Auto unterwegs....! Hoffentlich noch lange!

Im Herbst 2021 sind wir nach Norwegen gefahren – mit dem Schiff einer mutigen Reederei und mit nur 50 % der möglichen Reisenden – alle geimpft. Es war eine denkwürdige, schöne und sichere Reise entlang der norwegischen Küste, die uns als Vorbild für alle weiteren Reisen dienen wird.

Reisen und Klimawandel

Tourismus und Klimawandel stehen in einem engen wechselseitigen Verhältnis zueinander. Es ist zu erwarten, dass der Tourismus in besonderem Maße von der Erderwärmung und den damit einhergehenden Verwerfungen betroffen wird. Der Tourismus trägt in nicht unerheblichem Maße zum anthropogen verstärkten Treibhauseffekt bei. Dies ist vor allem auf tourismusbezogene Transportemissionen zurückzuführen, die in erster Linie aus dem Flug- und Autoverkehr kommen. Es ist hier nicht der Raum, um die Tourismusprobleme mit dem Klimawandel tiefergehend darzustellen. Ein hervorragender Artikel zu diesem Problem ist unter diesem folgenden Link  zu finden. Hier werden viele Aspekte treffend angesprochen und dargestellt. Absolut Lesenswert!

Overtourismus am Bodensee

In der Hochsaison wird es am Bodensee manchmal eng für Einheimische und Touristen. Und das führt immer wieder zu ärgerlichen Situationen.

Den Begriff „Overtourismus" als Steigerung des Massentourismus gibt es schon seit den 1980er-Jahren. Man spricht von diesem Phänomen, wenn die Lebensstrukturen in einem Ort durch zu viele Touristen so verändert werden, dass ein normales Leben und Wirtschaften zu bestimmten Zeiten für die einheimische Bevölkerung nur noch schwer oder nicht mehr möglich ist. Wenn also z.B. traditionelles Gewerbe durch Souvenirshops verdrängt wird, örtliche Infrastruktur überlastet wird, Grundstückspreise explodieren oder die Mieten für die einheimische Bevölkerung nicht mehr tragbar ist. Bei diesen Ereignissen ist oftmals die ökologische und sozio-kulturelle Tragfähigkeitsgrenze einer Region erreicht. Ein extremes „Overtourismus"-Beispiel ist die Insel Sylt in der Nordsee oder die Königsschlösser in Bayern.

Einwohner bilden dann nur noch eine Kulisse für den Tourismus, als Fremdenführer, verkleideter Ritter o.ä.. Overtourismus ist ein Effekt der individuellen Reisefreiheit. Dies entspricht den Wertvorstellungen unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung in Europa. Noch können wir dorthin reisen, wohin wir wollen – trotz der negativen Auswirkungen? Klassische Beispiele für Overtourismus sind Venedig, Barcelona oder Amsterdam. Am Bodensee gibt es erste Anzeichen in Meersburg, Lindau, Friedrichshafen oder Konstanz. Steuerungsmöglichkeiten für die Touristenmassen werden überlegt, da etwas verbessert wertden muss, wenn Tourismusaktivitäten in der Region weiterhin akzeptiert werden sollen.