Oman
Der Oman ist das Land, das uns in der arabischen Welt enorm beeindruckt hat und uns immer wieder anzieht. Und wir sind bei jedem Besuch begeistert von diesem Land.
Eine jahrtausende alte Seefahrervergangenheit, kulturelle Highlights, Wüsten- und Gebirgs- landschaften sowie eine wilde Küstenlandschaft prägen den Oman. Tradition und Moderne liegen hier dicht beeinander. Bekanntestes Bauwerk ist die Sultan-Quabus-Moschee und die Oper in der Hauptstadt Muscat. Die endlose Weite der Rimal al Wahiba Wüste begeistert und fasziniert. Ebenso die orientalischen Souks, die es so nirgeds mehr in der orientalischen Welt gibt. Der Oman ist ein wahrlich märchenhaftes Reiseland, immer auch irgendwie mit dem Duft von Weihrauch verbunden.
Der Oman ist ein altes Land mit einer langen Geschichte. Deutlich wird dies zum Beispiel am Grab des Propheten Hiob in den Bergen nördlich der Hafenstadt Salalah. Aber auch an den starken und großen Küstenbefstigungen oder an der stark befestigten alten Stadt Nizwa im Landesinneren, der früheren Hauptstadt des Oman.
Das Wappen des Sultanats Oman besteht aus einem Handschar (arabischer Krummdolch) in einer Scheide, der zwei gekreuzte Krummschwerter überlagert. Dies ist das traditionelle Symbol der in Oman seit 1746 regierenden Said-Dynastie. Der in Großbritannien an der Royal Military Academy Sandhurst ausgebildete König Qabus modernisierte den Oman. Er achtete aber zugleich darauf, dass das Sultanat seinen ursprünglichen Charakter behielt. In den Wettbewerb mit den anderen Golfmonarchien um die höchsten Wolkenkratzer, die größten künstlichen Inseln und die wunderlichsten Vergnügungsparks ist der Oman nie eingestiegen. Stattdessen investierte der Oman in die internationale Diplomatie, Bildung und Infrastruktur.
Es gelang Qabus, die Feudalgesellschaft Omans in wenigen Jahrzehnten unter Beibehaltung der Traditionen in eine moderne Industriegesellschaft umzuwandeln. Der kinderlose König Quabus starb am 10. Januar 2020 im Alter von 79 Jahren im Amt. Nach seinem Tod tritt Haitham bin Tarik al Said die Nachfolge des Herrschers an. Er war bisher Kulturminister des Landes, ist der Cousin des Verstorbenen und wird die Politik seines Vorgängers weitgehend fortsetzen. Ohne den Einsatz von König Quabus wäre der Oman heute nicht der traditionelle und doch moderne arabische Sozialstaat, wie wir ihn heute besuchen können. Dem Land geht es (mit Einschränken) gut, hat aber bereits unter den Folgen des weltweiten Klimawandels zu leiden. Hier zahlt sich aus, dass schon relativ früh in das Wasserversorgungssystem investiert wurde. Daher ist die Wasserversorgung, das große Problem aller arabischen Staaten, hier noch nicht so drängend wie in anderen orientalischen Ländern.
Historisches Muscat/Muttrah
Die alte Stadt Maskat / Muscat war in früheren Zeiten das Zentrum des Seehandels, der Sitz der Sultane und zeitweise Stützpunkt für die Flotte der Portugiesen. Die Schiffe konnten mittels einer Leitung, die von den Bergen direkt zum Hafen führte, das lebenswichtige Wasser für ihre langen Reisen aufnehmen. Der Hafen galt als einer der sichersten seiner Zeit. Die Klippen im Meer hielten die starken Winde ab, der Bergring um die Stadt bewahrte sie vor Angriffen aus dem Landesinneren.
Einem auf Stein gepinseltem Gästebuch gleich sind die Namen etlicher Schiffe, die hier in der Vergangenheit anlandeten, in großen Lettern an die Felsen geschrieben worden – diese „Eintragungen” sieht man nur von der Seeseite. Heute ist der nächstgelegene und viel genutzte Hafen im nahegelegenen Stadtteil Muttrah, ebenso der Suq.
Zu den Wahrzeichen Muscats, genauer gesagt von Muttrah, zählt der imposante weiße Weihrauchbrenner, der schon von weitem sichtbar ist. Dieser befindet sich auf einem Berg im Al Riyam Park. Insbesondere von Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist der Weihrauch Brenner gut sichtbar, da viele Schiffe im Hafen von Matrah ankern. Und ab und zu riecht man einen dezenten Weihrauchduft in der Stadt.
Das sogenannte historische Muscat ist heute Zentrum für die Verwaltung des modernen omanischen Staates mit Palastbehörden, Regierungsgebäuden und Museen. Historische Gebäude finden sich so gut wie keine mehr. Sicher der prominenteste Anblick ist der Al Alam Palast von Sultan Qaboos, der von einem indischen Architekten in den 70er Jahren entworfen worden war. Das Gesamtbild des Stadtbildes wird beherrscht von den beiden Festungen Djalali und Mirani sowie von einem . Sie wurden von den Portugiesen Ende des 16. Jahrhunderts zum Schutz vor türkischen Invasionen fertiggestellt.