Grönland

Grönländisches Eisschild

Das grönländische Inlandeisschild mit einer Ausdehnung von etwa 1,8 Millionen km2 bedeckt etwa 82 % der Gesamtfläche Grönlands. Er ist die weltweit zweitgrößte dauernd vereiste Fläche nach dem antarktischen Eisschild am Südpol. Hervorragende Informationen zum arktischen und antarktischen Raum bietet das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven.

Größe/Masse des Eisschildes

In Nord-Süd-Richtung beträgt die Länge des Eisschilds ungefähr 2.500 Kilometer. Die breiteste Stelle mit ca. 1.100 Kilometern liegt zwischen 77° N und 78° N. Im Mittel ist das Eis mehr als 1,5 km dick, an den dicksten Stellen beträgt die Mächtigkeit mehr als drei Kilometer. Das Volumen wird auf ungefähr 2,9 Millionen Kubikkilometer geschätzt. Unter Annahme einer mittleren Eisdichte von 917 kg/m3 ergibt sich daraus eine Masse von etwa 2,67 Millionen Gigatonnen. Würde dieses Eis komplett abschmelzen, hätte dies einen globalen Meeres- spiegelanstieg von etwa sieben Metern zur Folge. Man mag sich dies nicht wirklich vorstellen – aber der Schmelzprozess hat bereits begonnen. Pro Jahr fließt aktuell die fünffache Wassermenge des Bodensees als Schmelzwasser ins Meer und hebt den Meeresspiegel in einigen Regionen bereits messbar an.

August/September 2022 • Reise nach Grönland

Wir waren vor dem Start dieser Reise, obwohl wir gut vorbereitet waren, uns nicht so ganz darüber im Klaren, was während dieser Schiffsreise auf uns zukommt und was wir erleben werden. Es sollte eine der faszinierendsten Reisen werden, die wir je unternommen haben. Aber auch eine der Reisen, die uns sehr nachdenklich nach Deutschland zurück gebracht hat. Wir hatten schon etwas Erfahrung mit Reisen in den hohen Norden. Alaska haben wir mehrmals bereist, wir waren im hohen Norden Norwegens und meinten, dass wir „Erfahrung“ mit nördlichen Regionen haben. Weit gefehlt – Grönland ist völlig anders, intensiver und beeindruckender als alle unsere anderen Nordland- und Alaskareisen. Wir haben während dieser Reise gewaltige Entfernungen zurückgelegt:  ca. 10.260 km, davon etwa 8.460 km auf See, das entspricht rund 4.568 Seemeilen.

Das Aufbrechen der Eisschilde durch die Klimaerwärmung hat nicht nur die Polarregion, sondern Grönland, die Arktis, Alaska und den Norden von Kanada weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit in den Blickpunkt der mächtigen Staaten dieser Welt gebracht. Energievorkommen, Rohstoffe, plötzlich schiffbare Wasserstraßen und militärische Ansprüche stehen im Raum, die durch die betroffenen Staaten irgendwie geklärt werden sollten.

Der Arktische Rat mit Sitz in Tromsoe/Norwegen ist hier gefragt, aber auch alle macht- und energiehungrigen Großmächte, die sich aktuell militärisch positionieren. Auch hier spielt Russland eine eher unrühmliche Rolle durch eine starke, egoistische Ausweitung der militärischen Präsenz in der Polarregion. Ansprüche werden dann schon länger durch eigenartige Aktionen wie z.B. Flaggenaufstellung auf dem Meeresgrund untermauert (am 02.08.2007 wurde die Flagge Russlands durch einen Greifarm des Tauchbootes MIR 1 unter dem geografischen Nordpol in 4.000 m Tiefe ausgebracht). Eine völkerrechtlich völlig unsinnige Aktion, die Ansprüche dokumentieren soll.

41. Konferenz der Antarktis-Kommission

Die Deutsche Presseagentur berichtet am 24. Oktober 2022 über den Beginn der 41. Konferenz der Antarktis-Kommission (CCAMLR), die unter anderem endlich ein seit Jahren diskutiertes Meeresschutzgebiet in der Antarktis beschließen möchte. Dieses Meeresschutzgebiet ist zwingend notwendig, um die Tierwelt, die nur an und in der Antarktis überleben kann zu schützen. Damit verbunden ist ein Verbot der wirtschaftlichen Nutzung der ausgewiesenen Meeresgebiete. Wer ist dagegen – die Russen und die Chinesen! Auch die Regierungen dieser Staaten sollten zwischenzeitlich begriffen haben, dass die Welt zur Abwendung der Klimakrise Gebiete benötigt, die unter Schutz gestellt werden müssen. Aber beide Regierungen beweisen bedauerlicherweise immer mehr, dass sie nicht lernfähig sind. In der Schule wären derartige Verhaltensweisen als asozial definiert worden und man hätte etwas unternehmen können – bei autoritäten Regierungen muss man das derzeit wohl so hinnehmen, auch wenn es nicht dem Fortschritt dient und es schwerer wird, die Folgen der Klimakrise zu bewältigen.

 

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