Ehemalige Rennyacht ARGO

Erfolgsgeschichte einer Yacht

Gebaut wird die Yacht „Schwanenweiß  VI“ 1932 in der Werft Abeking und Rasmussen.  Auftraggeber war W. Schmidt, der die Yacht auf den Berliner Seen gesegelt hat. Zusammen mit zwei Schwesterschiffen, die für Julius Springer d. J. vom Springer-Verlag gebaut wurden, kam die  „Schwanenweiß  VI“ in den 50er-Jahren an den Bodensee. Im Hafen des Lindauer Segler-Clubs wurden extralange Liegeplätze für „ARGO“, „Benny“ und „Aloha“ gebaut. Sie waren neben der „Bayern II“ die Flaggschiffe des Vereins. Im Jahr 1961 kaufte ein junger Apotheker aus Ravensburg, Helmut Vetter, Gründer von Vetter Pharma, eine der Yachten und gab ihr den Namen „ARGO“.

Acht Mal war sie Sieger bei der „Rund um“

Es folgt eine unglaubliche Erfolgsgeschichte für den Eigner und sein Schiff: Zwischen 1964 und 1984 gewinnt die ARGO acht Mal das Blaue Band der „Langstreckenregatta Rund Um den Bodensee“ des Lindauer Segler-Clubs. Ihren letzten Sieg bei der „Langstrecken-Regatta Rund Um“ hat die „ARGO“ 1984 ersegelt. Es war ihr achtes Blaues Band, das sie in ihren 20 aktiven Jahren am Bodensee gewonnen hat.
Danach kamen die Liberas mit ihren flügelartigen Auslegern, die von bis zu elf Mann im Trapez im Gleichgewicht gehalten werden. Pfeilschnelle segelnde Rennboote, die von da an die Blauen Bänder auf dem See gewannen. Die Zeit der hölzernen Segel- klassiker war vorbei und es begannen intensive Überlegungen, was mit dem Schiff sinnvollerweise geschehen sollte.

Bereits 1998 beginnen die Um- und Rückbauarbeiten, um die damals hochtechnisierte Rennyacht in einen klassichen Oldtimer umzuwandeln.  Am 1. Februar 1999 verstirbt Helmut Vetter unerwartet – die Ära ARGO hat vorerst ein Ende, die Yacht „dämmert“ in einer Scheune in Rotheidlen auf der Gemarkung Bodnegg in einer Art Winterschlaf jahrelang vor sich hin. Bis sich Helmut Vetters Tochter Bianca als neue Eignerin entschloss, der langen Geschichte der „ARGO“ ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es bei der Schwäbischen Zeitung.

Die Renovierungsarbeiten begannen im Frühjahr 2023 bei der Michelsen-Werft in Friedrichshafen. Durch die Bekanntschaft mit Bianca Vetter bin ich in das Team gekommen, um die Dokumentation über die Revision des Schiffes zu erstellen. Nach der Arbeit an der „Tioga“ eine weiteres spannendes Projekt, das zum Ziel hat eine alte Yacht für junge Segler aufzubereiten. Ich denke, dass dies klappen wird.

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